B - wie Berliner Bär

Berliner Bär

Der Berliner Bär ist allseits bekannt und in jeder Form als Berliner Mitbringsel erhältlich. Selbst im Berliner Stadtwappen wurde er verewigt. Doch woher kommt der Berliner Bär? Eins vorab, der BÄR hat wirklich nichts BÄRLIN zu tun. Diese oder ähnliche Vermutungen gibt es häufiger bei meinen Gästen. 

Im Jahr 1100 wurde ein Junge namens Albrecht geboren, der dem Geschlecht der Askanier angehörte. Dieser wuchs zu einem sehr kräftigen und widerstandsfähigen Mann heran und bekam den Beinamen der Bär. Den Namen erhielt er auch, um mit seinem Nebenbuhler, dem Welfen Heinrich dem Löwen, konkurrieren zu können. Albrecht der I. von Brandenburg war der Eroberer und Begründer der Mark Brandenburg. Das war im Jahr 1157. Albrecht ist in Ballenstedt geboren und in Stendal gestorben, immerhin wurde er 70 Jahre alt. Was für ein Bär! Ihm zu Ehren kam 1280, also fast 100 Jahre nach seinem Tod, der Bär mit ins Stadtwappen. Damals allerdings noch zusammen mit dem brandenburgischen Adler. Erst seit 1920 ist der Bär alleiniges Wappentier von Berlin.

Berliner Dom

Der unter Kaiser Wilhelm II. entstandene Berliner Dom konnte 1905 eingeweiht werden. Das ungewöhnliche ist, dass dieses protestantische Gotteshaus sehr reich und für diese Zeit mit modernen, technischen Raffinessen wie elektrischem Licht, Fußbodenheizung und Fahrstuhl ausgestattet wurde. Für den Bau waren 22 Millionen Reichsmark veranschlagt, nur 10 Millionen wurden bewilligt und 2 Millionen hat der Kaiser aus seiner Tasche dazu gegeben. Die Baukosten würden aus heutiger Sicht ca. 240 Millionen Euro entsprechen. Trotz der hohen Summe reichte das Geld nicht aus. Die "Sparmaßnahmen" findet man z.B. in den unvollendeten oder auch leeren Flächen im Innenraum die u.a. für Mosaike vorgesehen waren. Auch im Altarraum wurde gespart. Die dort befindlichen Kandelaber, die ehemalige Chorschranke mit den 12 Aposteln, der Altar sowie das Lesepult von Andreas Schlüter wurden aus dem Vorgängerbau (Schinkel Dom)  übernommen und nach kaiserlichem Geschmack mit viel Gold und Mamor aufgehübscht, aber nicht neu gestaltet. Nach Sparmaßnahmen sieht der Berliner Dom natürlich nicht aus. Nur wenn man ganz genau hinschaut, findet man einige Indizien. Zahlreiche Stiftungen, wie die Kanzel und die Orgel, entlasteten ebenfalls den Etat.

Ungewöhnlich ist im linken Fensterbild -Geburt Jesu-die Darstellung eines Hundes. Hier wurde der treue Begleiter einer alten Berliner Dame verewigt. Die gute Frau war eine großzügige Spenderin für den Bau des Domes unter Wilhelm II. und wollte als Gegenleistung ihren Hund unsterblich machen.

Eine Besonderheit des Domes ist die Hohenzollern Gruft, die insgesamt 94 Angehörigen der Hohenzollern Familie als Ruhestätte dient. Erst nach dem Wiederaufbau des Berliner Doms und den umfangreichen Restaurierungsarbeiten der enormen Kriegsschäden wurde die Gruft in den 1990er Jahren für die Öffentlichkeit  zugänglich gemacht. Beeindruckend ist die Atmosphäre mit den aufwendig restaurierten Särgen, die teilweise bis zum Ende des 16. Jahrhunderts zurückreichen.

Ein großes Glück ist, dass der Orgelprospekt der Sauer Orgel und die Kanzel aus Holz nicht in den schweren Kriegsjahren als Brennholz diente, obwohl sämtliche Kirchenbänke und weiteres Inventar des Berliner Doms dazu benutzt wurde. Doch das Holz der Orgel, ebenso wie das der Kanzel ist ein Sumpf- oder Moorholz und nur schwer brennbar. Diesem Umstand haben wir es zu verdanken, dass der Orgelprospekt und die Kanzel weitestgehend im Originalzustand zu sehen sind.

 

 

Berliner (pfannkuchen)

Der beliebte Berliner, ein "Siedegebäck", wird in Berlin Pfannkuchen genannt. In anderen Teilen Deutschlands versteht man unter Pfannkuchen allerdings Eierkuchen. Das Gebäck kann schon mal verwirren. Der Berliner Pfannkuchen ist auf jeden Fall auch über Berlin hinaus bekannt. So heißt er in den Niederlande: Berlins Bollen, in Portugal: Boas de Berlin (Berliner Kugeln), in Frankreich: Les Boules de Berlin. 

In der Zeit Friedrich des Großen wollte ein junger Mann als Kanonier dienen. Leider war er dienstuntauglich, doch als Feldbäcker durfte er dem Regiment dienen. Also erfand er als Dank die süße Köstlichkeit in Form von Kanonenkugeln. Ob sich die Geschichte so zugetragen hat, weiß man heute nicht mehr genau zu sagen, aber das Rezept wurde zum Glück überliefert.

 

Zutaten

100g Butter

500g Mehl 

60g Zucker

1 Päckchen Vanillezucker 

2 Eier

1 Prise Salz

125 ml lauwarme Milch

42g Hefe

Zitronenabrieb (1/2 Zitrone)

ca. 2L Öl zum Ausbacken (raffiniertes, heissgepresstes Raps- oder Sonnenblumenöl)

Für die Füllung: Lieblingskonfitüre oder Pflaumenmus

 Zucker zum Bestreuen

 

Zubereitung

Die Hefe in lauwarmer Milch auflösen. Mehl, Zucker, Butter, Zitronenschale, Eier, Salz und Vanillezucker zu einem glatten Teig verarbeiten. Nun zugedeckt 60 Minuten an einem warmen Platz gehen lassen. Den Teig in ca. 16 gleich große Kugeln formen. In einem großen Topf das Öl auf 180 Grad erhitzen und die Pfannkuchen ca. 30 Sekunden auf jeder Seite ausbacken. Mit der Schaumkelle herausnehmen, kurz abtropfen lassen und sofort in Zucker wälzen. Nachdem die Pfannkuchen abgekühlt sind, können sie gefüllt werden. Der Meister arbeitet natürlich mit einer Gebäckspritze, aber ein langer, schmaler Löffelstiel zum Loch bohren und ein an einer Ecke abgeschnittener Gefrierbeutel als Spritztüte erfüllen auch den Zweck.

 

Guten Appetit!