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Von bunten Eiern oder wie der Osterhase zu uns kam

Glockenturm_Parochialkirche

Schön, wenn die Kinder fragen, "woher kommen die bunten Eier zu Ostern?" und die Antwort lautet - "Na, vom Osterhasen."

 

Doch woher kommt nun der Osterhase?

 

Das Osterfest hat eine sehr alte Geschichte. Zusammen mit dem Pfingstfest sind es die ältesten christlichen Feiertage. Eins vorab: es gibt verschiedene Erklärungen, woher der Osterhase und die bunten Eier stammen sollen.

 

Eine davon erzählt von dem Mythos, der tatsächlich bis in die Zeit der alten Germanen zurückreicht. Ursprünglich soll es eine Göttin namens Ostern gegeben haben. Als heiliges Tier wurde ihr der Hase zugeordnet. Ihr Fest fand zur Tag- und Nachtgleiche im Frühling statt.

 

Angeblich haben sich die Christen an das Frühlingsfest der Göttin Ostern angepasst und schon im Jahr 325 wurde entschieden, dass das Fest am 1. Sonntag nach dem 1. Frühlingsvollmond zu feiern sei.

Die jährlich wiederkehrende Feier soll im Christentum an die Auferstehung Jesu Christi erinnern. 40 Tage nach Ostern wird dann Christi Himmelfahrt gefeiert. Ursprünglich galten die Eier ...

 

... und der Hase als Fruchtbarkeitssymbole. Die Menschen glaubten sogar so stark daran, dass der Verzehr von Hasenfleisch in der Mitte des 8. Jahrhunderts verboten wurde.

 

Jedes Jahr sah man auf den Feldern ein beeindruckendes Schauspiel. Die Hasen "tanzten" in großen Gruppen auf den Feldern. Als sie verschwanden, sah man bunte Eier liegen.

 

Heute weiß man, dass die bunten Eier von den Wildvögeln stammten, die am Boden gebrütet haben und durch den "Hasentanz" verjagt wurden. Der "Hasentanz" ist nichts weiter als Rivalität unter den Rammlern, die um die Gunst der Häsinnen kämpfen, und es scheint, als tanzen sie, da sie mit den Vorderpfoten auf ihren Rivalen hauen.

 

Ostern ist also nicht der Anlass, sondern der Frühlingsbeginn, der die Hasen zu ihrem "Tanz" verleitet. Dieser schöne Mythos vom Hasen, der die bunten Eier bringt, hat sich trotzdem über viele Jahrhunderte durchgesetzt und wurde zu einem nichtkirchlichen und familiären Festtagsbrauch.

 

Der Hase und seine bunten Eier bieten sicherlich viel Raum für Spekulationen, aber ich bin sicher, dass ihr und eure Kinder den Biss in ein selbstgemaltes Osterei genießt, egal, woher es kommt.

 

Frohe Ostern!

 

Eure private Stadtführerin

 

Melanie Lucchesi

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