Die legendären 20er Jahre! Wer hat nicht von ihnen gehört? Spätestens seit der Erfolgsserie Babylon Berlin sind die goldenen Zwanziger wieder in aller Munde. Die Faszination für diese Epoche ist groß. Doch war das Berlin der 20er Jahre wirklich golden oder statt Traum ein Alptraum? Damals soll es das goldene Jahrzehnt gewesen sein, glanzvoll, reich an neuen Ideen und Tabu-Brüchen. Die Berliner genossen die neue Freiheit und die sich rasant entwickelnde Weltstadt.
Eine Metropole mit vier Millionen Menschen, in der scheinbar niemand mehr schlafen ging. Doch gerade die 20er Jahre in Berlin zeigen uns, wie eng Tanzlust und Totentanz beieinander liegen. Tauchen Sie mit mir ein, in das Berlin der 20er Jahre bei einer exklusiven Führung durch die spannende Geschichte(n) dieser Zeit.
In den goldenen 20er Jahren in Berlin erwacht ein neues Lebensgefühl. Fast unstillbar scheint die Sehnsucht nach Rausch, Vergnügen, Tanz und Tempo. Die Menschen blicken nach vorn, wollen vergessen. Das Grauen des 1. Weltkriegs und die Prüderie des Kaiserreichs weit hinter sich lassen. Die goldenen 20er Jahre, also der Wirtschaftsaufschwung von 1924-1929 blieben allerdings einem Großteil der Menschen verwehrt.
Abseits der großen Ballhäuser, Theater und Vergnügungspaläste, fernab von Künstlertreffs und Maler Legenden wie Max Liebermann, George Grosz, Otto Dix und Heinrich Zille, herrscht Arbeitslosigkeit und bittere Armut. Heinrich Zille hält die Stimmung u.a. in den trostlosen Berliner Hinterhöfen malerisch in seinen Milieustudien fest.
Das organisierte Verbrechen regelt das Leben in den Kiezen. Kokain, Prostitution und Gewalt sind auf den Straßen von Berlin so normal wie die Nackttänze der Revuegirls in den großen Showpalästen. Die Straßenprostitution vor allem rund um den Bahnhof Friedrichstraße blüht. Schätzungen zufolge verkauften ca. 130.000 Berliner Frauen und Männer ihren Körper. Diese Zahl bestätigt nur die Verzweiflung und Armut vieler Berliner. Zum Vergleich: Heute gibt es ca. 200.000 Sexarbeiter*innen in ganz Deutschland. Die goldenen 20er Jahre in Berlin war eine Zeit der Extreme, gespalten und voller Widersprüche.
In den Zwanzigern explodiert nach Feierabend die Lebenslust. Die Sittenwächter sind hier weniger streng. Für viele Homosexuelle wird Berlin zur neuen Heimat. Männer verkleiden sich als Frauen und Frauen als Männer, allen voran die Skandalnudel Anita Berber. Sie trug schon lange vor Marlene Dietrich einen Hosenanzug, Frack oder eben gar nichts. Anita tanzt hemmungslos auf den ganz großen Bühnen der Stadt, Josephine Baker ist berühmt für ihren halbnackten Tanz mit dem Bananenrock und lässt sich von einem echten Vogel Strauß vor das Hotel Adlon bringen, die Dreigroschenoper von Berthold Brecht wird in Berlin uraufgeführt, der Theaterleiter James Klein erfindet das Busenhonorar und bezahlt seine Revuegirls nach Körbchengröße. Die Aufzählung von spannenden, teils kuriosen Begebenheiten könnte endlos weitergehen im berauschten, koksfreudigen und wilden Nachtleben der goldenen 20er Jahre in Berlin. Doch die goldene Zeit hält nicht lange an. Nur sechs Jahre lang können die Deutschen durchatmen, nach der Inflation von 1923 bis zum schwarzen Freitag im Oktober 1929. Eine kurze Verschnaufpause und der Tanz auf dem Vulkan enden mit der Weltwirtschaftskrise, die nun den Weg für Hitlers Machtergreifung ebnet. Doch das ist eine andere Geschichte.
Bei meinem Stadtspaziergang nehme ich Sie mit auf eine Reise in die goldenen zwanziger Jahre in Berlin. Ich möchte Ihnen einen Einblick geben in dieses besondere Jahrzehnt. Wie kam es zum wilden Rausch der Massen? Welche Vergnügungspaläste entstanden und begeistern teilweise heute noch ihre Zuschauer? Welche Neuerungen gab es in der Zeit der Weimarer Republik?
Die Thematiken sind vielfältig. Wir rauschen durch die Zeit vorbei an berühmten Bauten, der Malerei und Künstlern, der Theaterlandschaft mit ihren bekannten Showgrößen und durch das verruchte Nachtleben. Sie werden eintauchen in die Filmwelt der 20er Jahre, Persönlichkeiten der Zeit kennenlernen und Berlin als moderne Stadt mit vielen technischen Neuheiten verstehen.
Abschließend wird es bei der Berlin 20er Jahre Führung ums liebe Geld gehen. Zeitweilig wurde es in Schubkarren transportiert oder diente bündelweise als Heizmaterial. Sie erhalten einen Einblick in die Lebensumstände der Berliner in den 20er Jahren, in die Armut der Menschen, die alle Millionäre sind und sich doch nicht einmal ein Ei leisten können. „Arm aber sexy!“ Mit den Worten des ehemaligen regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, lässt sich auch das Berlin der 20er Jahre kurz zusammenfassen.
TOURENDATEN
Tourenstart:
Tourenende:
Tourenlänge:
empfohlene Dauer:
Kosten:
Teilnehmer:
Sprache:
Information:
Friedrichstadtpalast
Behrensstraße
ca. 2km
ca. 1,5 - 2h
1. Stunde 150€, jede weitere 70€
1 bis max. 6 Pers.
Deutsch
Die Führung durch das Berlin der 20er Jahre kann individuell verlängert oder verkürzt werden. Sie buchen den Rundgang exklusiv. Der Stadtspaziergang findet als private Führung statt, ohne weitere Teilnehmer.
Einige Highlights der Berlin 20er Jahre Führung sind:
Sie möchten neben der Berlin 20er Jahre Führung noch mehr Geschichte(n) erfahren? Dann begleiten Sie mich bei einer privaten Stadtführung durch die Historische Mitte zu den Anfängen der Stadt Berlin oder ich zeige Ihnen die Schätze des Berliner Doms bei einer Exklusiven Berliner Dom Besichtigung? Wenn ich Ihr Interesse für thematische Stadtführungen Berlin geweckt habe, dann erzähle ich Ihnen gern auch bei dem Stadtrundgang durch das Berlin der 20er oder 30er Jahre noch mehr Geschichte(n). Fragen Sie jetzt Ihren Wunschtermin an!
Currywurst und Champagner gefällig? Im Berliner Zentrum, ganz in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße, gibt es eine der besten Berliner Currywürste, wenn Sie mögen auch einen kleinen Champagner to go dazu. Ich zeige Ihnen bei der Berliner 20er Jahre Führung gern, wo Sie den Leckerbissen bekommen.